Plitvicer Seen
Wir haben lange überlegt: fahren wir noch diesen Nationalpark an oder nicht? Waren doch die Wetteraussichten nicht so gut. Bei der Größe des Nationalparks sollte man sich ausreichend Zeit nehmen. Es gibt so viel zu sehen. Insgesamt 16 oberirdische Seen beherbergt der älteste und größte Nationalpark Kroatiens. Die Seen, die meist durch unterirdische Wasserläufe (Höhlen und Grotten) verbunden sind, unterteilt man in die "Oberen Seen" und die "Unteren Seen". Der Nationalpark erstreckt sich über eine Fläche von ca. 217 Hektar, 50 km Wanderwege und 90 Wasserfälle sowie unzählige Höhlen.
Wir befragten noch einmal das Wetterradar, welches bessere Aussichten als einen Tag zuvor versprach. Also ging es weiter in das Hinterland von Kroatien. Diesmal nutzten wir die Autobahn, um noch am frühen Abend das Ziel zu erreichen. Anvisiert hatten wir den Stellplatz Rustic Lodge, es standen aber nur wenige Plätze zur Verfügung.
Ab Siroka Kula ging es über Land. Je weiter wir in das Hinterland kamen, umso mehr veränderte sich die Landschaft. Wir lernten ein ganz anderes Kroatien als bisher kennen. Wälder mit einer üppigen Vegetation traten in den Vordergrund. Am Straßenrand waren immer mehr Stände mit dem Verkauf von Käse und Honig zu sehen. Wir nahmen bei dieser Gelegenheit auch gleich noch ein großen Stück Käse mit. Gegen 18:00 Uhr erreichten wir den Stellplatz, allerdings winkte uns der Betreiber gleich weiter. Was so viel heißt wie: Wir sind ausgebucht. Auch auf dem Camping Plitvice war nichts zu machen. Beim dritten Versuch, Bear Camp Plitvice, hatten wir Erfolg. Ein schöner Stellplatz, allerdings waren die sanitären Anlagen etwas seltsam aufgeteilt. Für eine Nacht ging es. Uns wurde mehrfach empfohlen, dass man den Nationalpark entweder ganz früh oder erst am späten Nachmittag besuchen sollte. Ab 9:00 Uhr werden dort wohl mehrere Busse mit Touristen abgeladen.
So starteten wir bereits 07:00 Uhr in Richtung Nationalpark. Es gibt 2 Eingänge. Für unsere gewählte Wanderung ging es zu Eingang eins. Vor Ort gab es direkt für Womi`s einen Parkplatz und für 100,00 Kuna durfte es dort den ganzen Tag verweilen. Beim Eintritt legten wir bereitwillig für 2 Personen gleich noch einmal 500,00 Kuna hin. Die Preise sind schon ordentlich. Um 07:30 Uhr waren wir zwei eine der ersten Besucher des Nationalparks.
Wir suchten uns eine mittlere Tour, die auch eine Fahrt mit dem Elektroboot beinhaltete, heraus. Die B-Route, welche uns an den unteren Seen entlangführte. Als erstes ging es zum größten Wasserfall mit 78 m. Entlang sehr gut befestigter Stege und Holzbrücken führte der Weg immer weiter hinein in den Park. Es ist ein Ort, der verzaubert, ein Ort, der sprachlos macht. Die Seen sind eingekeilt in steile Hänge aus Kalkgestein. An der Anlegestelle des Elektrobootes war es noch ganz leer und wir setzten über. Ab hier war es irgendwie nicht ganz klar, welchen Weg wir nehmen sollten. Auf einmal waren wir auf Weg - H, der uns noch zu den oberen Seen führte. Uns erwarteten tosende Wasserfälle, glasklares Wasser, große Seen eingebettet in einer zauberhaften Natur. Leider hielt sich die Sonne etwas zurück und wir konnten das markante leuchtende Türkis der Seen nicht im Foto einfangen. In dieser unberührten Natur soll es sogar noch Braunbären geben, gesichtet werden diese aber eher selten.
Am Ende erwischte uns noch ein heftiges Gewitter, aber wir erreichten gerade noch eine Elektrobahn, die uns zurück zum Eingang beförderte. Allerdings war das dann der Eingang 2 und irgendwie hatten wir die Orientierung etwas verloren. Nach unserem ca. 5 km langen Fußmarsch zu Eingang 1 waren wir dann fast wieder trocken. Ach so, eine andere Elektrobahn hätte uns aber auch zu diesem Eingang noch gefahren. Naja, ansonsten hatte es das Wetter aber noch ganz gut mit uns gemeint und wir haben viel vom Nationalpark sehen können, aber Weitem nicht alles. Hier lohnt es sich auf jeden Fall für Wanderungen durch den Park, ein bis zwei Tage einzuplanen. Für uns ging es nun weiter nach Slowenien. Nächste Station war Bled am Gletschersee.
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