Die Kanarischen Inseln sind ein wahres Paradies für alle, die dem Trubel der Feiertage entfliehen und, so wie wir, stattdessen die Ruhe und Schönheit der Natur genießen möchten. Vom Balkon unseres Hotel’s, Tui Blue Los Gigantes, hatten wir einen malerischen Blick auf den Atlantik. Ein Regenbogen zur Begrüßung war das gute Omen für einen unvergesslichen Urlaub.
Die Wanderung zwischen Chio und Arguayo klang nach einer perfekten Möglichkeit, die lokale Flora zu erkunden und gleichzeitig spektakuläre Ausblicke auf die umliegenden Inseln La Palma und La Gomera zu genießen. Der Rundweg führte uns an Mandel-, Feigen-, Wacholderbäumen und Weinbergen vorbei und war gut gewählt für die erste Wanderung auf Teneriffa.
Am zweiten Tag ging es auf die Hochebene Corral del Nino in ca. 2000 m Höhe. Eigentlich auf alles vorbereitet, hatten wir natürlich auch an warme Kleidung gedacht – beim Packen des Reisekoffers nicht beim Packen des Wanderrucksacks. Los ging‘s bei gemütlichen 18 °C am Meer. Den Pico del Teide passierten wir dann bei 0°C (!) sodass wir recht bald (und erleichtert) die Hochebene erreichten. Hier lag die Temperatur mit 12 °C zumindest wieder im zweistelligen Bereich. Wir wanderten durch eine bizarre Landschaft immer mit Blick auf den majestätischen Pico del Teide, den Vulkan Fasnia und die Sternwarte.
Da noch Konditionsreserven vorhanden waren, begaben wir uns auf dem Rückweg auf eine weitere kleinere Wanderung. Im „Herzen“ der Insel, ca. 1700 m unterhalb des Pico del Teide, führte sie uns durch und um die Felsformation Los Roques durch die Caldera de las Cañadas. Die natürliche Barriere der Felsformation teilt die Caldera in eine westliche und östliche Hälfte. Dabei liegt die östliche Ebene etwa 150 Meter höher als die westliche.
Unter der Basisformation, der Roques de García, ragt der Roque Cinchado hervor. Der wohl berühmteste Fels der im Teide-Nationalpark befindlichen Gesteinsformation wird auch als »Finger Gottes« oder »Steinerner Baum« bezeichnet. Die freistehende Felsnadel ist eines der Wahrzeichen Teneriffas.
Da es gestern für den Aufstieg auf den Roque del Conde bereits zu spät war, ging es heute frisch und munter in Arona Vento an den Start. Bevor es los ging gab es eine kurze Überlegung, ob wir den Rundweg rechts herum oder links herum auf den Roque del Conde gehen sollten. In Anbetracht einiger vorangegangener Recherchen entschlossen wir uns, die steiler ansteigende Seite für den Aufstieg zu nehmen. Für unsere nicht mehr taufrischen Knie ist rauf besser als runter. Es ging auch ganz entspannt los. Der Aufstieg war zu schaffen, allerdings ging die Landschaft immer mehr in alpines Gelände über. Den Gipfel fast erreicht, gab es für Frau Zweilaenderteam eine unüberwindbare Hürde. Die Beine schlotterten und wollten beim Anblick auf die steil nach unten abfallenden Felswand einfach nicht weiter. Die letzten 90m zum Gipfel musste man auf einem „ausgetzten“ Weg zurücklegen.
Aufgeben war allerdings keine Option. Also wurde einfach die Route geändert und es ging den Nordhang wieder hinunter und den Südhang rauf, schließlich war der Gipfel unser Ziel. Bis zum Fuße des Condes durchquerten wir noch drei kleinere Schluchten. Weiter ging es an Wolfsmilchgewächsen und Kakteen vorbei. Der Pfad führte uns den Hang in kleinen und großen Serpentinen direkt zum Gipfel. Auf dem Plateau angekommen, wurden alle Mühen mit einem grandiosen Panoramablick belohnt. Wir wanderten durch eine beeindruckende Flora bis zur Vermessungssäule. Nach einem kleinen Picknick in luftiger Höhe, ging es auf der gleichen Strecke wieder nach Arona Vento den Berg hinab. Dort wieder angekommen merkten wir doch die heutigen Höhenmeter in den Knochen und es ging auf direktem Wege zurück ins Hotel an den Pool, wo noch einmal zum Rundweg recherchiert wurde: "Absolut schwindelfrei, trittsicher und bergerfahren". Nun ja, jetzt wissen wir es auch. :-)
Die nächste Wanderung führte uns hoch hinauf, auf den Montaña Guajara. Mit seinen 2715m bietet er nicht nur eine herausfordernde Steigung, sondern belohnt auch mit einem der atemberaubendsten Ausblicke auf Teneriffa. Er ist nach dem Pico del Teide und dem Pico Viejo der dritthöchste Berg Teneriffas und die höchste Erhebung des Caldera-Randgebirges.
Auf unseren Weg zum Gipfel hatten wir grandiose Aussichten auf die Felskette der Roques aus der Caldera und ihre Gipfelkette. Das Ziel erreicht bot sich uns eine spektakuläre Rundumsicht über den Nationalpark mit Blick auf den Pico del Teide und den Pico Viejo. Auf dem flachen Plateau befinden sich die Überreste der alten Sternwarte, die Geschichten aus vergangenen Zeiten erzählen und heute als willkommener Schutz vor dem Wind dienen. Ein perfekter Ort für eine Rast.
Auf dem Rückweg kamen wir an einem weiteren Highlight vorbei. Die Felsformation Piedras Amarillas verleiht der Landschaft mit ihren gelblichen Farbtönen einen besonderen Charme.
Unser Urlaub ging leider schon wieder dem Ende zu. Bevor es zurück nach Deutschland ging, mussten wir aber unbedingt einem der größten Naturwunder auf der Insel Teneriffa noch einen Besuch abstatten.
So war unser Ziel schnell gewählt, die Paisaje Lunar mit ihrer einzigartigen "Mondlandschaft". Diese bietet eine surreale Szenerie, die an die Oberfläche eines anderen Planeten erinnert. Die weißen Felsformationen stehen wie kleine Türme nebeneinander.
Startpunkt war der Gebirgsort Vilaflor der nicht nur bekannt wegen der Paisaje Lunar ist, sondern mit seinen 1.420 Höhenmetern ist Vilaflor auch der höchstgelegene Ort der gesamten Insel und sogar ganz Spaniens.
31.12.2023 - Am letzten Tag des Jahres 2023 ging es noch auf einen kleinen Ausflug nach Arguayo, einem idyllischen Ort, der für seine Ruhe bekannt ist. Von dort aus führte uns unsere Wanderung zum Roque Arguayo und weiter über einen Panoramaweg nach El Pino.
Den restlichen Tag ließen wir am Pool ausklingen, bevor das Hotel zum Galadinner einlud. Danach zogen wir es vor mit den Einheimischen auf dem Marktplatz von Los Gigantes gemeinsam das neue Jahr 2024 zu begrüßen.
Das Hotel Tui Blue Los Gigantes können wir jenen weiterempfehlen, die im Urlaub Ruhe (fernab von Kinderlauten) und kulinarische Genüsse suchen, und kein Problem damit haben, dass in diesem Hotel die englische Sprache dominiert.
Wir waren begeistert und wer weiß, vielleicht werden wir in diesem Fall "Wiederholungstäter". Teneriffa sieht uns aber auf jeden Fall 2025 wieder. Diese Insel und La Palma sind unsere Favoriten der Kanaren.
Steffen und Heike (Mittwoch, 17 April 2024 21:29)
Das ist ein sehr gelungener Beitrag über Teneriffa. Tolle Fotos, interessante Berichte - ach, wir schwelgen auch gleich in Erinnerungen. Liebe Grüße aus Krostitz