Prementura Istrien

Die erste Nacht im Womi haben wir gut verbracht. Allerdings war es morgens ziemlich kalt und die nächste Überraschung ließ nicht lange auf sich warten. Heizung und Warmwasser standen nicht zur Verfügung. Wie sollte es auch anders sein, es lag eine Störung vor. Voigtlandmobil war auch nicht zu erreichen, aber zum Glück hatten wir einen Telefonjoker. Ganz lieben Dank nach Hermannsdorf. Gemeinsam konnten wir dieses Problem lösen. Gegen 9:30 Uhr ging es weiter den Plöckenpass hinauf. Oben angekommen war auch hier am Grenzübergang nach Italien keine Menschenseele.  Jetzt auf der italienischen Seite den Plöckenpass wieder talwärts war schon eine kleine Herausforderung, aber nicht für den Fahrer der ja schon La Palma erprobt ist. Für die Beifahrerin aber schon. Irgendwie bremse ich gefühlsmäßig immer mit, nur ohne Wirkung. Ja die Italiener, alles irgendwie in Sardienenformat, dafür war es aber landschaftlich auf jeden Fall die bessere Route.

 

Natürlich wollten wir auch unsere Anwesenheit in Italien protokollieren. In Tolmezzo sollte uns unser Hobby an einen interessanten Ort führen. Laut GPS war dieser nur 500 m entfernt. Als wir am Einstieg ankamen wussten wir, es wird ein längerer Weg, denn diesen Berg mussten wir jetzt erklimmen. Kurz vor dem Ziel blieb "Eine" allerdings am Berg kleben. Zum Glück ist einer von uns beiden immer in der Lage, in so einer Situation, den Weg weiter zu verfolgen. Das ist schon eigenartig mit der Höhenangst, wie unterschiedlich diese bei jedem zum Vorschein tritt, aber es hat sich gelohnt. Der Turm ist Teil einer Anlage die 1477 von der Regierung errichtet wurde, um den Invasionen der Türken entgegenzuwirken. Die Struktur wurde 1479 fertiggestellt und war Teil des Verteidigungskomplexes Tolmezzo. Danach bummelten wir noch durch den beschaulichen Ort und natürlich gab es auch eine leckere italienische Pizza. Das ist ein Muss in Italien.

 

Weiter ging es in Richtung slowenische Grenze. Nach Undine veränderte sich langsam die Landschaft. Die ersten Plamen und Olivenbäume waren zu sehen und der Weinanbau trat in den Vordergrund.

Wir fuhren an der italienischen Küste entlang, weil es hier irgendwie überall schön ist und so verzettelten wir uns etwas mit der Zeit in Italien. So wählten wir durch Slowenien doch die kürzeste Strecke, die Autobahn. An der Grenze nach Slowenien durften wir tatsächlich einmal unsere Personalausweise vorzeigen. Die erste besetzte Grenze. Aber auch hier keine GGG Regeln.

 

Die Kroatische Grenze war schnell erreicht. Nun hatten wir uns so gut vorbereitet, mit dem Einreiseformular ect., kein Grenzer weit und breit. Also auch hier ohne Probleme und Stau Kroatien passiert. Geplant war eigentlich die Route an der Küste, aber wir wollten unser Ziel heute noch erreichen und so ging es gleich auf die Autobahn nach Prementura. So ließen wir alle anderen Orte wie Novigrad, Porec, Rovinj und Pula wortwörtlich links bzw. rechts liegen. So viele Punkte in der Route, aber irgendwie reicht die Zeit immer nicht aus. Dafür gibt es vielleicht eine nächste Tour und besser man hat als man hätte.

 

Am ersten großen Campingplatz angekommen, wurde uns ein Plan vom Campingplatz in die Hände gedrückt und wir sollten uns einen Stellplatz in mehreren markierten Bereichen suchen und anschließend an der Rezeption bekannt geben. Wir hatten so gar keinen Plan, wo und welche Nummern. Als wir einen Platz ausfindig gemacht hatten, fragten wir einfach ein paar alteingesessene Camper. Wir stellten uns als Neulinge vor und sofort hatte man das Gefühl in der Campergemeinschaft aufgenommen worden zu sein. Ausführlich wurde uns alles ganz genau erklärt und wir hatten ein sehr schönes Plätzchen für die nächsten 2 Tage gefunden.

 

 

Am nächsten Morgen gab es gleich zum munter werden ein Bad im Meer. Einfach herrlich. Sonne und Sommertemperaturen, was will man mehr. Für den heutigen Tag war eine Fahrradtour zur Safari Bar geplant. Sollte das doch ein absolut sehenswerter Ort sein. Eigentlich hatten wir uns über Komoot eine längere Fahrradrunde, immer an der Küste entlang,  herausgesucht. Nachdem wir etwa 5 km zurück gelegt hatten, entschieden wir uns doch für einen ausgebauten Weg. Der Schwierigkeitsgrad für diese Tour waren offensichtlich nicht die Höhenmeter, sondern die Beschaffenheit der Wege. Den neu gewählten Weg nutzten allerdings auch Autokolonnen. Alle in Richtung Inselspitze. Das hatten wir uns etwas anders vorgestellt. Es ist doch ein Naturschutzgebiet und dann so viele Autos. Irgendwie passt das nicht zusammen. Nachdem wir viel Staub verkonsumiert hatten erreichten wir die Safari Bar. Wir entschlossen uns erst einmal für ein Bad im Meer. Allerdings schlummert unser Fahrradschloss in Deutschland. So mussten die Fahrräder mit über die Felsen bis ans Meer. Von dort hatten wir einen schönen Blick auf die Bar, aber dann, oh nein, Geld vergessen einzustecken. Nun ja, wieder einmal gespart. Als der Zustrom von immer mehr Touristen zunahm machten wir uns auf den Rückweg. Wir beschlossen uns erst einmal ein Fahrradschloss zu organisieren. In Prementura überließ uns der Inhaber eines Rent a Bike freundlicher Weise sein eigenes für glatte 150,00 Kuna. Anschließend gab es noch ein leckeres Eis und einfach nur die Seele am Strand baumeln lassen.



Gästebuch

Kommentare: 1
  • #1

    Heike (Mittwoch, 08 September 2021 19:35)

    Ja, ja, die Zeit ist immer und für alles zu knapp. Das kommt mir irgendwie bekannt vor :-)
    Toll geschrieben und gut nachvollziehbar für "leider" Daheimgebliebene.
    Noch viele schöne sonnige Tage euch.